Paartherapie Zuhören

Paartherapie ist ein Raum, in dem das Paar sich den Themen stellt, sie tiefergehend versteht und gestützt darauf neue
Lösungen sucht. Meist geht das Paar gemeinsam seinen Weg weiter. Aber auch eine Trennung kann das Thema sein.


Der Ansatz von Paarpraxis

In einer Untersuchung von Snyder et al. haben sich 39% aller Paare getrennt, die sich einer stark verhaltens- und lösungsorientierten Paartherapie unterzogen haben, wohingegen sich nur 3% aller Paare nach einer klärungsorientierten Paartherapie getrennt haben. Dabei zeigte sich immer wieder, dass das bei diesem Ansatz durch Biographiearbeit (wie auch beim Ansatz des Hans Jellouschek Institutes) geschaffene Verständnis des Partners aus seiner Lebensgeschichte und aus seiner Herkunftsfamilie heraus eine zentrale Wirkvariable ist.

Die Beschreibung der von Paarpraxis integrierten Ansätze finden Sie hier (bis in die Mitte scrollen). Es gibt viele gute Paartherapiemethoden, deren Wirksamkeit durch Studien belegt ist. Dies gilt besonders für die klärungsorientierte, die bewältigungsorientierte und die emotionsfokussierte Paartherapie. Aber auch die etwas weniger durch Forschung untermauerte systemische Therapie hat wertvolle Interventionen und Sichtweisen für Paartherapie erarbeitet. Mit Ausnahme der systemischen Therapie, in der eher die Wechselwirkungen zwischen den im System beteiligten Personen und die Verstörung sowie Veränderung von Mustern im Fokus steht, geht es bei den erwähnten Ansätzen (auch) um das Verstehen der hinter den Konflikten liegenden Bedürfnissen und Empfindlichkeiten. Dabei sind Emotionen nicht nur in der das Wort in ihrem Namen tragenden emotionsfokussierten Paartherapie ein wichtiger Fokus, sondern sehr stark auch im bewältigungsorientierten und klärungsorientierten Ansatz.


Sich einander neu wieder zuwenden!

Neben aller Problembearbeitung und -lösung wäre es ein Kunstfehler, wenn die Paartherapie nicht auch dazu Raum bieten würde, die Ressourcen des Paares (wieder) zu erkennen und sich einander neu zuzuwenden.

Paartherapie sich einander zuwenden

Sie sind in einer Paartherapie richtig, wenn Sie einen Ausweg finden möchten zum Beispiel bei:

  • Immer wieder auftretenden Konflikten über ähnliche Themen, wobei Sie sich im Kreis drehen ohne zu einer Lösung zu kommen (Und Sie diesen Konflikten vielleicht ausweichen, weil Sie die Erfahrung gemacht haben, dass "es ja eh nichts bringt." Konflikten auszuweichen ist aber keine gute Strategie, denn im Verborgenen schwelen sie weiter und führen häufig zu: siehe unten)
  • Bei destruktivem Konflikt- und Kommunikationsverhalten, wie Bsp: Wenn Streitigkeiten scheinbar kein Ende finden oder ein Ende in der Eskalation / Wenn Sie während dem Streit in Zustände kommen, in denen Sie sich nicht mehr beherrschen können oder Sie sich völlig blockiert fühlen.
  • Wenn Sie öfters den Eindruck haben, was Sie sagen oder meinen, kommt beim Partner nicht an oder wird regelmässig missverstanden.
  • Fehlender emotionaler oder körperlicher Nähe
  • Im Falle von Aussenbeziehungen oder sexueller Untreue ist eine Paartherapie dann sinnvoll, wenn die Tatsache der Aussenbeziehung oder der sexuellen Untreue beiden Partnern bekannt ist (oder im Verdachtsfall / bei Eifersucht), und das Paar Wege sucht, wie es damit umgehen soll (Wieder nach vorne schauen können, Aufbau von Vertrauen, etc.).
  • Sexueller Lustlosigkeit oder grosser Unterschiede im Begehren, die zu Unzufriedenheit in der Partnerschaft führen
  • Schleichender Entfremdung und zunehmender Resignation wegen ungelöster Probleme
  • Wiederholter Trennungsgedanken und Schwierigkeiten zu entscheiden, ob Sie in der Partnerschaft bleiben oder sich trennen sollten