Raum Marco 1



Sind Sie mit Ihrem Anliegen für Einzelunterstützung bei Paarpraxis richtig?

Die Unterstützung von Paarpraxis im Einzelsetting ist nicht auf Beziehungsthemen beschränkt, sondern umfasst praktisch alle Lebensbereiche. Die meisten Einzelprozesse ergeben sich aus Empfehlungen von KlientInnen oder von Psychotherapeutischen oder Psychiatrischen Praxen sowie häufig auch aus Paarprozessen (hier meist im Anschluss an den Paarprozess).

Paarpraxis hat zum Beispiel Erfahrung in der Unterstützung von Themen wie, wenn:

  • Sie Ihre Muster in Beziehungen verstehen, hinterfragen und verbessern möchten, zum Beispiel weil Sie den Eindruck haben, sich immer wieder zu viel gefallen zu lassen, oder immer wieder an die „falschen“ Partner zu gelangen. Dazu folgende Überlegung: Wir binden uns unbewusst häufig mit unseren unerledigten Problemen. Menschen mit jähzornigen Eltern wählen jähzornige Partner, Menschen mit Alkoholiker-Eltern wählen Alkoholiker, Menschen mit distanzierten Eltern wählen ebenfalls distanzierte Partner. Warum tun diese Leute sich das an? Weil das Vertraute sie anzieht. Und weil das, was Menschen anzieht, oft das ist, wo ihre grösste Sehnsucht liegt. Und ihre grösste Sehnsucht liegt dort, wo es in der Biographie einen Mangel gab. Sie fühlen sich auf geradezu unheimliche Weise angezogen von Menschen, die Persönlichkeitsmerkmale jenes Elternteils aufweist, der sie verletzt hat. Zu Beginn der Beziehung treten diese Merkmale aber nicht hervor, und alles wirkt hoffnungsvoll. Es ist ja nicht so, dass diese Menschen wieder verletzt werden wollen. Im Grunde wollen sie unbewusst endlich die Situation meistern, der sie als Kind hilflos ausgeliefert waren. Sie streben nach einem Happy-End für ihre biographischen Wunden. Bis ihnen das, meist mit Hilfe von Therapie, klar wird, wird ihr Unterbewusstsein jedes Mal, wenn sie auf einen potenziellen Partner treffen, der ihnen guttun würde, signalisieren: „Kein Interesse!“. Und so dreht sich das Karussell immer weiter. Gleicher Typ, anderer Name, gleiches Resultat.

  • Sie ein altes Trauma bewältigen möchten, weil es sich in Ihrem Alltag immer noch auswirkt: Hier unterstützte Paarpraxis bereits Klientinnen und Klienten mit posttraumatischer Belastungsstörung nach Kriegseinsatz, nach emotionalem oder sexuellem Missbrauch und nach traumatisch erlebtem Verlust (Trennung, Tod naher Angehöriger).

  • Ihr(e) PartnerIn nicht bereit ist zu einer Paartherapie, während Sie den Eindruck haben, es müsste dringend etwas für Ihre Beziehung getan werden.

  • Sie Unterstützung brauchen, weil Sie den Eindruck haben, andere machen Ihnen immer wieder das Leben schwer, belasten Sie, verletzen Sie, nehmen zu wenig auf Sie Rücksicht, etc. Sie haben deshalb ein grosses Bedürfnis, endlich einmal verstanden zu werden. Es ging Ihnen schon so an den Selbstwert, dass Sie die Bestätigung wünschen, nicht „falsch“ zu sein.

  • Sie sich schlecht gegen die Erwartungen anderer abgrenzen können, wenn Sie schlecht nein sagen können.

  • Sie sich manchmal selbst ein Rätsel sind, indem Sie gewisse Eigenschaften von sich schlecht annehmen können oder nicht verstehen, weshalb Sie gewisse Dinge, die Sie nicht tun möchten, doch immer wieder tun. Zum Beispiel in gewissen Situationen plötzlich auftretender, heftiger Ärger gegen den Partner, den Sie in seiner Heftigkeit selber schlecht einordnen können und der zu Konflikten führt. Sie denken zum Beispiel: "Es passiert mir immer wieder, es ärgert mich, dass es passiert, und trotzdem passiert es immer wieder. Ich kriege es nicht unter Kontrolle und später tut es mir leid oder schäme ich mich deswegen."

  • Sie vor wichtigen Entscheidungen im Leben stehen, sich aber nicht entscheiden können oder Angst haben, falsch zu entscheiden. Etwa auch, wenn Sie sich nur schwer für oder gegen die(se) Beziehung entscheiden können: Soll ich gehen oder soll ich bleiben?

  • Sie erhebliche Mühe haben, sich gegenüber Ihrem fordernden Partner abzugrenzen und befürchten, dass Sie im Paarsetting im Angesicht Ihres Partners zu wenig für sich und Ihre Bedürfnisse einstehen können.

  • Sie eine Aussenbeziehung haben, sich verliebt haben oder wiederholt sexuell untreu sind, Ihr Partner davon nichts weiss und Sie klären möchten, weshalb Sie das tun.

  • Sie kurz vor oder schon im Burnout stehen. Oder, ähnlich, wenn Sie trotz relativem "Erfolg" im Leben über längere Zeit ein diffuses Gefühl von Unzufriedenheit erleben.

  • Konflikte am Arbeitsplatz: Coaching im Umgang mit schwierigen Mitarbeiter:innen oder Vorgesetzten.


Übrigens: Es spricht für Sie, wenn Sie psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen!


Menschen, die niemals freiwillig den Gang in eine psychologische Praxis antreten würden, argumentieren gerne: „Da gehen doch nur Bekloppte hin!“ Wer noch nie psychologische Unterstützung in Anspruch genommen hat, blickt vielleicht auf die herab, die es tun. Aber seien Sie ganz sicher – umgekehrt ist es genauso! Sobald die Klienten begriffen haben, um was es geht und was es bewirkt, neigen sie dazu, ein klein wenig elitär zu werden und zwischen denen zu unterscheiden, die ihr Bewusstsein schon erhöht und sich entwickelt haben, und denen, die den Weg der persönlichen Entwicklung und der Arbeit an sich oder an ihrer Beziehung scheuen.

Realistische Ziele: Was Sie mit Einzelunterstützung erreichen können

Wer psychologische Unterstützung in Anspruch nimmt, wird erwiesenermassen nicht nur gesünder, sondern auch ein ganzes Stück klüger. Er lernt, neue Perspektiven einzunehmen, sich besser zu verstehen und andere besser zu verstehen. Klient:innen sehen die Welt nach einem längeren Prozess oft zukünftig mit etwas anderen Augen.

Sie sind mehr bei sich, leben mehr als vorher Ihr Leben, und zwar so, wie Sie es möchten, statt sich irgendwie fremdgesteuert zu fühlen.

Sie erhalten ein besseres Verständnis davon, wie Sie ticken und lernen, die eigenen Impulse und ihr Erleben besser zu verstehen. In der Folge wird es Ihnen besser gelingen, mit ähnlichen Situationen im Alltag klarzukommen, das heisst, Sie können ausgewogen und angemessen reagieren und werden zum Beispiel nicht mehr so stark betroffen. Sie wissen besser, was ihnen gut tut, was Ihnen wirklich wichtig ist. Sie können sich für diese Ziele effizienter einsetzen. Dies wird eine grössere allgemeine Zufriedenheit mit sich selbst und mit Ihren Lebensumständen zur Folge haben. Was nicht möglich ist, und das ist ganz klar auch nicht das Ziel (!), dass Sie zu einer anderen Person werden. Sie bleiben sich selbst, und das ist auch gut so!


Wie lange dauert so ein Einzelprozess und wie ist die Sitzungskadenz?

Es kommt darauf an. Ein wichtiger Grundsatz von Paarpraxis ist, dass Sie es sind, die oder der über den Zeitpunkt des Abschlusses bestimmt, und dass wir diesen Abschluss immer als Pause in dem Sinne betrachten, dass Sie jederzeit Ihren Platz wieder erhalten und den Prozess fortsetzen können, wenn Sie wieder Bedarf haben.

Die Einzelprozesse können also nur wenige Sitzungen dauern oder zu einer Art Lebensbegleitung werden, die sich über Jahre erstrecken kann und phasenweise durch kürzere oder längere Pausen unterbrochen wird.

Im Einzelsetting finden die Sitzungen normalerweise alle zwei Wochen statt. Wenn es gerade „brennt“ ist es eine Sitzung pro Woche, und wenn es ruhiger wird, sind es manchmal auch nur alle drei oder vier Wochen.